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Atlastherapie

Ein neurophysiologisches Konzept zur Beeinflussung von neuromotorischen Störungen unterschiedlicher Ursache sowie Schmerzzuständen des Bewegungssystems.
Es ist ein neuartiges Behandlungsverfahren mit Wirkung auf das Gleichgewichtssystem, den Muskeltonus, die Eigenwahrnehmung, das Schmerzempfinden, auf vegetative Funktionen und auch zur Beseitigung sogenannter "Blockierungen".

Atlas im medizinischen Sprachgebrauch bezeichnet den ersten Halswirbelkörper. Er trägt den Kopf und hat nach oben Gelenkkontakt mit der Schädelbasis, nach unten mit dem Axis, dem zweiten Halswirbelkörper. Mit diesen Nachbarn ist er durch Kapseln, Bänder und ein ganz spezielles, sehr wichtiges Muskelsystem verbunden.

Das Prinzip der Behandlungsmethode: über den Seitenfortsatz des Atlas übt der Therapeut mit seiner Mittelfingerkuppe einen blitzschnellen Impuls auf die mit Wahrnehmungssensoren besetzten Strukturen des Kopf-Halsüberganges aus, und zwar in einer speziellen Richtung und mit genau dosierter Kraft. Dadurch kommt es zu einem kurzen Dehnreiz auf diese Nackenrezeptoren, wodurch sofort ein anderes Wahrnehmungsmuster oder "Informationsbild" entsteht, das im Gehirn auf heilsame Weise verarbeitet wird.

Bewährt hat sich die Atlastherapie bei Schmerzsyndromen der Wirbelsäule und funktionellen Störungen des Bewegungssystems: dazu gehören Nacken-, Rücken- und Kreuzschmerzen, Kopfschmerzen (z.B. Spannungskopfschmerz, sog. zervikogene Kopfschmerzen), Halbseitenkopfschmerz und Gesichtsschmerzen aufgrund von Halswirbelsäulen –"Blockierungen", bestimmte Formen des Schwindels und des Tinnitus, Herpes–Zoster–Schmerzen in der akuten Phase, Folgen von HWS-Schleudertraumen.

Besondere Anwendung findet die Atlastherapie bei verschiedenen neurologischen Krankheitsbildern: z.B. Poliofolgen und bestimmte Formen der Multiplen Sklerose, bei motorischen Entwicklungsstörungen im Säuglingsalter, vor allem beim Tonusasymmetriesyndrom (TAS) des Säuglings, im Volksmund auch "KISS" genannt. Ferner bei sog. sensomotorischen Störungen im Vorschul– und Schulalter (ADS) und bei infantilen Zerebralparesen, vor allem bei cerebraler Spastik.

Die Atlastherapie kann sinnvoll durch eine individuelle Versorgung mit Sensomotorischen Fußbettungen und den Ausgleich von Dysbalancen im Lokomotor unterstützt werden.

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