Shop
Orthesen
proprio AFO
3D-gedruckte Orthesen
Übersicht

Studien und wissenschaftliche Evidenz.

Sensomotorische Fußorthesen von Springer – Wissenschaftlich nachgewiesene Wirkung

Sensomotorische Fußorthesen (SMFO)...

...sind ein etabliertes Hilfsmittel zur Verbesserung der Haltungskontrolle, Fußstabilität und Bewegungsqualität. Zahlreiche Studien zeigen die Wirksamkeit sensomotorischer Fußorthesen (SMFO) in verschiedenen klinischen und funktionellen Anwendungsfeldern. Dabei reicht das Spektrum von kindlichen Gangstörungen über neurologische Erkrankungen bis hin zur Schmerztherapie und orthopädischen Rehabilitation.

Die Wirksamkeit der SMFO wurde in verschiedenen Forschungsarbeiten untersucht. So konnten beispielsweise Mabuchi et al. (2012) zeigen, dass SMFO das Gangbild von Kindern mit Fußfehlstellungen messbar verbessern. Wegener et al. (2016) beobachteten bei Menschen mit Charcot-Marie-Tooth-Erkrankung langfristige Veränderungen der Fußstellung. Auch auf die Sprunggelenksstabilität wirken sich SMFO von Woltring/Springer positiv aus, wie Ludwig et al. (2016) mit einer nachgewiesenen Aktivitätssteigerung des M. peroneus longus (Wadenbeinmuskel) belegen konnten.
Weitere Studien – etwa von Kerkhoff et al. (2017) oder Laštovička et al. (2020) – zeigen, dass SMFOs sowohl die Muskelaktivität bei sportlichen Bewegungen als auch die Fußkinematik beim Gehen beeinflussen.

Ein Review von Khaliliyan et al. (2024) kam zu dem Schluss, dass SMFO geeignet sind, gezielte Veränderungen der Kinematik und Muskelaktivität zu induzieren. Weiterhin konnten Simon et al. (2025) positive klinische Effekte bei Patient:innen mit der Kniepathologie patellofemorales Schmerzsyndrom aufzeigen und dabei nach 3 Monaten Tragezeit kinematische Veränderungen im Gangbild feststellen. Die jüngste Studie von Becker et al. (2025) belegt einen signifikanten Effekt von SMFO auf das statische Gleichgewicht gesunder Erwachsener. Besonders bei geschlossenen Augen – also ohne visuelle Kontrolle – konnten die Teilnehmenden mit SMFO deutlich stabiler stehen. Dies deutet auf ein hohes Potenzial der SMFO für Sturzprävention und Rehabilitation hin.

Im Gegensatz zu klassischen biomechanischen Einlagen, die vorrangig strukturell korrigierend wirken, verfolgen SMFO einen funktionell-neurophysiologischen Ansatz: Sie stimulieren gezielt das sensomotorische System, indem sie über individuell platzierte Elemente (z. B. Pads oder Aussparungen) die propriozeptive Rückmeldung verstärken. Diese Reize können die Muskelaktivität beeinflussen – entweder tonisierend (aktivierend) oder detonisierend (hemmend) – und somit die Bewegungsqualität, das Gangbild und die Haltungskontrolle verbessern (Becker et al., 2024; Ludwig et al., 2022a). SMFO können nicht nur bei bestehenden Beschwerden wie Fußfehlstellungen, funktioneller Instabilität oder chronischen Schmerzen eingesetzt werden, sondern auch präventiv, z. B. zur Sturzvermeidung, zur Optimierung der Körperhaltung oder in der Sportrehabilitation.

Die wissenschaftliche Evidenz zur SMFO wächst stetig. Die orthopädische Einlage ist nicht nur ein Hilfsmittel, sondern ein aktiv wirkendes System zur Unterstützung des sensomotorischen Gleichgewichts – mit zunehmendem weltweiten Forschungsinteresse.

Evidenzlage - Einblicke in Studien zur SMFO

Studien liefern objektive Daten darüber, ob ein Hilfsmittel tatsächlich den gewünschten medizinischen oder funktionellen Effekt hat – und vermeiden so Entscheidungen nur auf Basis von Erfahrung. Messbare Wirkungen ermöglichen die Entwicklung und Einhaltung von Versorgungsstandards. Das ist entscheidend, um gleichbleibende Qualität über Betriebe und Standorte hinweg zu sichern. Im Folgenden finden Sie konkrete Studienergebnisse zur SMFO:

Ludwig et al. (2016)

https://link.springer.com/article/10.1186/s13047-016-0162-5

In einem randomisierten Crossover-Design gingen 34 gesunde Personen mit neutralem Schuhwerk entweder auf einer Kontrolleinlage oder auf einer sensomotorischen Fußorthese (SMFO) von Springer/Woltring mit lateralem Element nahe der Sehne des Peroneus longus. Die Muskelaktivität von Peroneus longus und Tibialis anterior wurde mittels Oberflächen-EMG während der Standphase erfasst. Die Ergebnisse zeigten: In der mid-stance-Phase war die Aktivität des Peroneus longus signifikant höher (18,1 % MVC) als mit der Kontrolleinlage (11,2 % MVC; p < 0,001; Effektstärke d = 0,71). Keine signifikanten Unterschiede gab es für den Tibialis anterior, der allerdings durch die SMFO nicht angesteuert wird.

Die Autoren schlussfolgern: Das laterale Druckelement verändert die afferente Rückmeldung und steigert gezielt die Aktivität des Peroneus longus.

Kerkhoff et al. (2017)

https://link.springer.com/article/10.1007/s12662-017-0474-z

28 weibliche Handball- oder Volleyballspielerinnen mit leichten bis mittleren Knieschmerzen führten einbeinige Landungen von einer 40 cm hohen Plattform auf das dominante Bein durch. Getestet wurde in drei randomisierten Bedingungen: ohne Einlagen, mit vorgefertigten weichbettenden Einlagen und mit maßgefertigten sensomotorischen Fußorthesen. Nach einem ersten Testtermin trugen die Teilnehmerinnen 12 Wochen lang entweder eine weichbettende Einlage oder sensomotorische Fußorthese im Alltag und Sport, bevor die Tests unter identischen Bedingungen wiederholt wurden.

Die Ergebnisse zeigten, dass maßgefertigte sensomotorische Fußorthesen vor allem in der Stabilisierungsphase einer Landung die Muskelaktivität verstärken, während vorgefertigte weichbettende Einlagen in der Flugphase eher eine Reduktion bewirken. 

 

Schmitt et al. (2022)

https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0958259222000074?casa_token=7ENYC34wkikAAAAA:vRn-uhJ0C3JD0-ZXlVYmp5W0LTLTJ2HFIGoVKl-f6AIL-SwTIE_gUr6CmAgUJT8FHFqgDyXv

In einer prospektiv-randomisierten, placebokontrollierten Studie wurden 73 Soldaten und Soldatinnen (Ø 30,8 ± 7,9 Jahre) mit Pes planovalgus in drei Gruppen eingeteilt: stützende Einlagen, sensomotorische Fußorthesen oder Placebo. Die Teilnehmenden führten eine Ganganalyse in Kampfstiefeln mit und ohne Einlagen durch, während die Muskelaktivität von Peroneus longus und Tibialis anterior mittels Oberflächen-EMG erfasst wurde. Die Auswertung erfolgte per zweifaktorieller ANOVA mit Messwiederholung.

Sensomotorische Fußorthesen (SMFO) steigerten die Aktivität des Peroneus longus, stützende Einlagen reduzierten sie; für den Tibialis anterior ergaben sich keine signifikanten Unterschiede, der allerdings nicht durch die SMFO getriggert wird. 

Becker & Simon et al. (2023)

https://www.mdpi.com/2411-5142/8/2/66

In dieser Pilotstudie wurde untersucht, ob sensomotorische Fußorthesen (SMFO) Schmerzen verringern können, wie sich dies bei unterschiedlichen orthopädischen Indikationen darstellt und welchen Einfluss die Tragedauer auf die Schmerzveränderung hat. 340 Patientinnen und Patienten bewerteten ihre Schmerzen mithilfe einer visuellen Analogskala (VAS) vor und nach der Intervention. Die Tragedauer wurde in drei Gruppen eingeteilt: bis 3 Monate, 3–6 Monate und mehr als 6 Monate.

Die Ergebnisse zeigten signifikante Unterschiede sowohl für den Messzeitpunkt (vor/nach) als auch zwischen den Indikationen und zwischen den Tragedauern (jeweils p < 0,001). Es gab jedoch keine signifikanten Wechselwirkungen zwischen Indikation und Messzeitpunkt oder zwischen Tragedauer und Messzeitpunkt.

Die Autoren folgern, dass sensomotorische Fußorthesen (SMFO) zur subjektiven Schmerzreduktion beitragen können. Aufgrund methodischer Schwächen seien die Ergebnisse jedoch noch vorsichtig zu interpretieren. 

Schmitt et al. (2024)

https://link.springer.com/article/10.1007/s00132-024-04589-1

In einer doppelt verblindeten, prospektiven, randomisierten, placebokontrollierten Studie mit 73 Erwachsenen mit flexiblem, symptomatischem Knick-Senkfuß wurden stützende, sensomotorische und Placebo-Einlagen in Kombination mit Fußgymnastik über ein Jahr verglichen. Erfasst wurden Schmerzen (Numerische Rating-Skala), Funktion (Foot and Ankle Disability Index), Druckverteilung (Pedobarographie) und Valgus-Index zu drei Messzeitpunkten.

Ergebnisse:

  • Stützende Einlagen: Schnellere Schmerzreduktion, jedoch keine Verringerung der Fußauflagefläche; führten zu einem größeren Valgus-Index.

  • Sensomotorische Fußorthesen: Signifikante Reduktion der Auflagefläche in statischer und dynamischer Messung, was auf eine stärkere muskuläre Aktivierung hindeutet.

  • Placebo-Einlagen: Keine biomechanischen Änderungen, aber dennoch subjektive Besserung.

  • Funktionelle Unterschiede zwischen den Gruppen waren nicht relevant.

Die Autoren schlussfolgern: Sensomotorische Fußorthesen zeigen Potenzial zur muskulären Unterstützung des Fußgewölbes ohne erkennbare Nachteile. Stützende Einlagen lindern schneller Schmerzen, könnten jedoch die Fußmuskulatur schwächen. Langfristig kann auch konsequentes Fußmuskeltraining wirksam sein.

 

Simon et al. (2025)

https://www.mdpi.com/2227-9059/13/1/38https://www.frontiersin.org/journals/sports-and-active-living/articles/10.3389/fspor.2025.1546821/full

In zwei randomisiert-kontrollierten Studien mit 26/ 20 Teilnehmenden mit patellofemoralen Schmerzen (PFS) und Fußfehlstellung wurden biomechanische (BMFO) und sensomotorische Fußorthesen (SMFO) über 12 Wochen verglichen. Beide Einlagentypen führten zu einer signifikanten Schmerzreduktion, wobei SMFO subjektiv als effizienter und komfortabler bewertet wurden – ohne statistisch signifikanten Unterschied zur BMFO.

Ganganalysen mit inertialen Messeinheiten (sogenannten IMU) zeigten bei SMFO nach der Intervention eine geringere Dorsalflexion des Sprunggelenks beim initialen Bodenkontakt und in der terminalen Standphase, eine reduzierte Knieflexion ab mittlerer Standphase sowie eine neutralere Kniebewegung in der Frontalebene. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass orthopädische Einlagen nicht nur Schmerzen bei PFS mit Fußfehlstellung lindern, sondern auch langfristige kinematische Anpassungen bewirken können.

Wegener et al. (2016)

https://journals.sagepub.com/doi/full/10.1177/0309364615579318

In einer randomisierten Studie mit Messwiederholung mit zehn Erwachsenen (31–68 Jahre), die unter der Charcot–Marie–Tooth-Erkrankung leiden, wurden maßgefertigte sensomotorische Fußorthesen (SMFO) in orthopädischen Schuhen über vier Wochen getestet.

Die Charcot–Marie–Tooth-Krankheit (CMT) ist die häufigste erbliche Erkrankung der peripheren Nerven. Sie ist gekennzeichnet durch eine motorische und sensorische Neuropathie, die sich von den Extremitäten proximal ausbreitet und zu Muskelschwäche, Sensibilitätsverlust, Fußdeformitäten, seitlicher Sprunggelenksinstabilität, Gleichgewichtsproblemen und Gehschwierigkeiten führt. Das Hauptmerkmal des häufigsten Subtyps (CMT1A) ist eine Cavovarus-Fußdeformität, die vermutlich durch eine Schwäche der intrinsischen Fußmuskulatur sowie eine fortschreitende selektive Schwächung der extrinsischen Fuß- und Sprunggelenksmuskulatur entsteht.

Die EMG-Daten zeigten kaum Veränderungen, jedoch bewerteten die Teilnehmenden die sensomotorischen Fußorthesen als komfortabler, besser gedämpft, stabiler und insgesamt bevorzugt. Im Vergleich zur Schuh-ohne-Einlage-Bedingung führten die Fußorthesen zu wünschenswerter vermehrter Eversion und Plantarflexion, sowie signifikanten Veränderungen in Knie- und Hüftgelenken (verstärkte Innenrotation). Zudem stiegen die medialen Bodenreaktionskräfte und die Druckbelastung an Ferse, Mittelfuß und Zehen.

Die Ergebnisse deuten auf eine überwiegend mechanische Wirkweise hin. Langfristige Effekte und patientenberichtete Ergebnisse sollten in randomisierten kontrollierten Studien weiter untersucht werden.

MacFarlane et al. (2020)

https://www.mdpi.com/2227-9067/7/6/54

In einer Studie mit elf Kindern mit Zerebralparese (Alter 3–13 Jahre) wurde der Einfluss von sensomotorischen Fußorthesen und Sprunggelenk-Fuß-Orthesen (AFOs) auf das Gangbild mittels Edinburgh Visual Gait Score (EVGS) untersucht.

Ergebnisse:

  • SMFO verbesserten das Gangbild deutlich (EVGS: 7,62) im Vergleich zu AFOs (14,18) und barfuß.

  • Zwischen AFOs und Barfußgang gab es keine signifikanten Unterschiede.

Schlussfolgerung:

Sensomotorische Fußorthesen (SMFO) könnten eine vielversprechende Alternative zu herkömmlichen AFOs sein, um den Gang von Kindern mit Zerebralparese zu verbessern. Weitere Studien sind erforderlich, um die klinische Wirksamkeit zu bestätigen.

Mabuchi et al. (2012)

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/24977075/

In einer Studie mit zehn Kindern (Durchschnittsalter 5,6 Jahre) – sechs mit kongenitalem Klumpfuß und vier mit idiopathischem Intoeing – wurde der Einfluss sensomotorischer Fußorthesen (SMFO) auf den Gang mittels 3D-Ganganalyse untersucht.

Ergebnisse:

  • Bei Klumpfüßen zeigte sich Metatarsus adductus; bei idiopathischem Intoeing übermäßige femorale Anteversion und/oder interne Tibia-Torsion.

  • SMFO verringerten die Innenrotation des proximalen Femurs in der Endschwung- und Belastungsphase sowie die Innenrotation der Tibia in der Mittel- und Endstandphase.

  • Zusätzlich steigerten SMFO Gehgeschwindigkeit und Schrittlänge.

Schlussfolgerung:

Sensomotorische Fußorthesen (SMFO) verbesserten das Gangbild bei Kindern mit Intoeing, insbesondere durch Reduktion der femoralen und tibialen Innenrotation während relevanter Phasen des Schritts.

 

Laštovička et al. (2020)

https://www.tandfonline.com/doi/abs/10.1080/08990220.2020.1753686

Diese Studie untersuchte bei 26 gesunden jungen Erwachsenen die unmittelbaren Auswirkungen von drei sensomotorischen Elementkombinationen auf die Kinematik des Gangzyklus in der Standphase. Jeder Proband absolvierte 20 Schrittzyklen pro Bedingung in standardisierten Schuhen. Die Analyse erfolgte mit einem dreidimensionalen Bewegungsanalysesystem (8 Kameras, 200 Hz) und einem 6-DOF-Fußmodell.

Ergebnisse:

  • Für nahezu alle untersuchten Parameter (Schrittlänge, erste Peaks von Fußaußenrotation, Eversion, Dorsalflexion sowie Hüftadduktion) wurden signifikante Unterschiede zwischen den Einlagenbedingungen festgestellt, lediglich die Schrittfrequenz blieb unverändert.

  • Zwischen dominanter und nicht-dominanter Beinseite gab es einen signifikanten Unterschied bei der Hüftadduktion (p = 0,008), jedoch keine signifikanten Interaktionen zwischen Einlagenbedingung und Beindominanz.

  • Die beobachteten Veränderungen in den Gelenkwinkeln waren klein (maximal ~2°).

Schlussfolgerung:

Alle drei sensomotorischen Einlagenkonfigurationen führten zu sofortigen, wenn auch geringen Veränderungen der Sprunggelenkskinematik. 

 

Klein et al. (2021)

https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0966636220306469?casa_token=NlMsgZx6b8cAAAAA:UQuQKdxhKS21rYGJ_U5zImQIyuIJnVuVPiYZH8GKekhkgG-RE30lcT0ZXxXGDEWs1fUskNYe

In einer Studie mit 32 gesunden Probanden wurde der unmittelbare Einfluss sensomotorischer Fußorthesen (SMFO) – speziell des medialen Fersenkeils und einer retrokapitalen Stufe – auf die Fußkinematik während der Standphase untersucht.

Ergebnisse:

  • Der mediale Fersenkeil verringerte die Eversion des Rückfußes während der Standphase, führte aber zu einer kompensatorischen erhöhten Mittelfuß-Eversion.

  • Die Retrokapitale Stufe bewirkte eine signifikante Außenrotation des Fußes, mit Abduktion des Rückfußes während der gesamten Standphase und des Mittelfußes während der Mehrheit der Standphase.

Schlussfolgerung:

Beide Orthesen veränderten die Fußkinematik deutlich und könnten zur Korrektur von übermäßiger Pronation oder Intoeing-Gangmustern beitragen.

 

Khaliliyan et al. (2024)

https://irj.uswr.ac.ir/browse.php?a_id=2335&slc_lang=en&sid=1&ftxt=1&html=1

Diese systematische Übersichtsarbeit umfasst neun Studien und untersucht die Wirkung von Fußorthesen mit sensomotorischen Elementen auf Gang, Gleichgewicht und Muskelaktivität bei gesunden Personen und Menschen mit muskuloskelettalen Störungen.

Ergebnisse:

  • Sensomotorische Elemente erhöhen Außenrotation, Dorsalflexion und Abduktion des Fußes und verringern Eversion.

  • Sie reduzieren anteroposteriore Verschiebungen von Hüfte, Schulter und Kopf.

  • Verbesserungen zeigen sich in spatio-temporalen Parametern (Gehgeschwindigkeit, Schrittlänge, Stand- und Schwungphase) sowie kinetischen Parametern (Plantarpressur).

  • Sensomotorische Elemente beeinflussen klinische Parameter positiv und verringern Schwankungen des Körperschwerpunkts.

Schlussfolgerung:

Fußorthesen mit sensomotorischen Elementen können Gang, Gleichgewicht und Muskelaktivität verbessern und haben sowohl kinematische, kinetische als auch funktionelle Vorteile.

 

Becker et al. (2025)

https://www.frontiersin.org/journals/sports-and-active-living/articles/10.3389/fspor.2025.1616696/full

In einer Studie mit 57 gesunden Erwachsenen (Ø 48,5 Jahre) wurde der Einfluss sensomotorischer Fußorthesen (SMFO) auf das statische Gleichgewicht untersucht. Die Teilnehmenden absolvierten 30-Sekunden-Balance-Tests mit offenen und geschlossenen Augen auf einer Kraftmessplatte – einmal mit SMFO und einmal ohne Einlagen (NFO).

Ergebnisse:

  • Mit geschlossenen Augen verringerte sich die Schwankungsfläche median um 1,9 cm² (−29,6 %) mit SMFO.

  • Insgesamt zeigte sich eine signifikante Verbesserung der Balance sowohl durch die visuelle Bedingung (p < 0,001) als auch durch die Sohlenbedingung (p = 0,004).

  • Post-hoc-Tests bestätigten eine mediane Verbesserung um 0,8 cm² (−14,5 %) mit SMFO gegenüber NFO.

Schlussfolgerung:

SMFO können das statische Gleichgewicht und das sensomotorische System unterstützen, was möglicherweise das Risiko für Stürze und Sprunggelenksverletzungen senkt. 

Wissenschaftliche Evidenz von sensomotorischen Fußorthesen (SMFO) / sensomotorischen Einlagen

Zusammenfassung

Die wissenschaftliche Evidenz zur SMFO wächst stetig. Die orthopädische Einlage ist nicht nur ein Hilfsmittel, sondern ein aktiv wirkendes System zur Unterstützung des sensomotorischen Gleichgewichts – mit nachgewiesener Wirkung, die in vielen klinischen Anwendungsfeldern relevant ist.

Wir schlussfolgern:

SMFO sind wissenschaftlich fundierte, funktionell wirksame Einlagen, die Muskelaktivität gezielt beeinflussen, Gangbild und Kinematik verbessern und Schmerzen reduzieren können. Ihr Einsatz ist sowohl in der orthopädischen Versorgung als auch in der neurologischen Rehabilitation und Prävention sinnvoll und durch zahlreiche Studien gestützt.
Mehr dazu auch unter proprio.info 
Steigerung der Muskelaktivität
Veränderung der Gangbewegung
Reduktion von Schmerzen
Förderung der Fußstabilität
crosschevron-down
linkedin facebook pinterest youtube rss twitter instagram facebook-blank rss-blank linkedin-blank pinterest youtube twitter instagram